Hier kann man sehen, wie wir mit den
Arbeiten an unserem Häuschen vorankommen. Eine der radikalsten
Maßnahmen war bisher die Baumfällung. Doch auch im
Innenbereich geht es langsam, aber stetig, voran.
Im Innenbereich haben wir mit dem Keller begonnen. Die alte Heizung
wurde ersetzt durch einen modernen Brennwert-Kessel mit
Solarthermie-Anlage auf dem Dach. Bei schönem Wetter heizt nun die
Sonne unser Wasser auf. Im Keller-Vorraum wurde die alte Dusche
entfernt. Dort wird später einmal die Waschmaschine stehen. Alle
Keller-Räume wurden von Schmutz und Spinnweben befreit und hell
gestrichen.
Im Mai wurden endlich unsere Fenster erneuert. Die dunklen und schlecht
isolierenden Mahagoniefenster verschwanden und wurden durch neue
weiße Kunststofffenster ersetzt. Eine Taube, die ihr Nest
ausgerechnet auf dem Rollladenkasten errichtet hatte, ließ sich
davon wenig stören. Sie suchte sich ein ruhigeres Plätzchen,
nachdem ihre beiden Jungvögel flügge waren. Neue
Rollläden sollten auch eingebaut
werden, doch leider ist das bis zum heutigen Tag immer noch nicht
geschehen.
Der Raum, in dem sich ursprünglich die Küche befand, ist
für unser Küchenvorhaben zu klein. Wir beschlossen, diesen
als Bibliothek nutzen zu wollen und gestalteten das daran
anschließende Zimmer entsprechend um. Die Wand dorthin wurde
durchbrochen, damit eine Schiebetür eingebaut werden kann. Auf der
gegenüberliegenden Seite sorgt ein Fensterdurchbruch für viel
Helligkeit. Die nötigen Elektro- und Wasseranschlüsse mussten
ebenfalls verlegt werden. Nachdem diese unter Putz gelegt wurden, bekam
der Raum eine weiße Tapete mit Putzstruktur, die mit unserem
Wunschfarbton "Farn" gestrichen wurde. Zum Schluss wurde ein
PVC-Fußbodenbelag in Bruchstein-Optik verlegt.
Im Treppenaufgang war es uns zu dunkel. Wahrscheinlich aus Gründen
der Heizkostenersparnis wurde die Decke über der Treppe
abgehangen. Das vorhandene Fenster war dadurch verdeckt. Nachdem die
Verkleidung wieder entfernt war, konnten wir auch das Fenster erneuern
und die Wände mit dem Reibeputz versehen, der im restlichen Flur
zu finden ist. Bei dieser Gelegenheit wurde alles weiß
gestrichen. Nun ist es auch im Flur schön hell.
Mit den Türen hatten wir es uns auch nicht einfach gemacht. Wir
fanden die Türblätter in vier verschiedenen
Holzfarbtönen und Maserungen vor, die mit Stahlzargen verankert
waren. Ein Tischler nach dem anderen riet uns vor dem Ausbau ab ("Das
käme einem Hausabriss gleich.") und empfahl uns den Einbau von
Renovierungszargen, die einfach auf die vorhandenen aufgesetzt werden
sollten. Dadurch verkleinerte sich der Türausschnitt zwar, aber
der große Dreck bliebe uns erspart. Über die gepfefferten
Preise konnten wir bald nicht mehr lachen. Irgendwann kam ein Tischler,
der feststellte, dass die Stahlzargen völlig schief waren. Er
überzeugte uns, dass es besser wäre, die Zargen noch
herauszureißen. Auch wenn wir schon fünf Zimmer tapeziert
hätten, wir würden uns später darüber ärgern.
Die Türen würden wir zudem zu erheblich günstigeren
Preisen bekommen. Also wagten wir das Unterfangen. Ich flüchtete
mit den Kindern nach Grießem und hinterließ das Chaos dem
Frank und seinen Eltern, die uns bei dem ganzen Hausumbau
tatkräftig unterstützen. Und es war wirklich fast ein
Hausabriss: Der Dreck lag so hoch im Flur, dass man darauf nicht mehr
laufen konnte, geschweige denn sehen, was für ein
Fußbodenbelag darunter liegt. Bis in den letzten Winkel des
Hauses lag eine dicke Staubschicht. Frank standen die Tränen in
den Augen, als er sich alles anschaute und sich fragte, ob es wirklich
richtig war, dass wir uns zu diesem Schritt entschlossen hatten.
Als ich nach zwei Tagen wieder nach Jarlingen kam, war der Bauschutt
beseitigt, an den Türausschnitten hingen Plastikfolien und die
Schadensbilanz zeigte, dass acht Tapetenbahnen erneuert werden mussten.
Die bereits verlegten Teppichböden konnten gerettet werden.
Interimsweise brachten wir Plastikfolien vor den Türen an. Nun
konnten wir unsere Wunschtüren ordern, die nur ein Fünftel
des Preises kosten, der uns vorher für die Renovierungszargen plus
Tür veranschlagt wurde. Schon beim Einbau der neuen Türen
ungefähr fünf Wochen später, war der ganze Dreck beinahe
schon vergessen und wir freuen uns jetzt wirklich, dass wir diese
Entscheidung getroffen hatten.
Es gibt auch einige Kuriositäten zu berichten: Wir hatten mit dem
Haus auch einige Gardinen übernommen. Wir wählten einige aus,
deren Zustand nicht ganz so erbärmlich war, um sie zu waschen und
wieder an die Fenster zu hängen, damit das Haus von außen
einen bewohnten Anblick bekommt. Schon beim Abnehmen bekam ich ganz
schwarze Hände. Die weißen Gardinen steckte ich in die
Waschmaschine, eine kleine rote beschloss ich mit der Hand zu waschen.
Kaum war diese im Wasser färbte es sich in ein kräftiges
Braun. Nach zehn Waschgänge wurde das Waschwasser klarer.
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Auch die Heizkörper waren nicht
gerade die saubersten.
Im Wohn- und Esszimmer erlebten wir die
nächste Überraschung
gerade noch rechtzeitig. Da es an jedem der beiden Eingänge zwei
Lichtschalter gab, gingen wir davon aus, dass es sich um eine
Wechselschaltung handeln musste. Als wir für das Streichen der
Decke die Leuchten abnahmen, stellten wir fest, dass die Esszimmerlampe
gar keinen Stromanschluss hatte. Der Opa machte sich auf die Suche nach
den Elektroleitungen, die mit denn Lichtschaltern bedient werden
konnten und fand sie schließlich als
Fenster-Hintergrundbeleuchtung. Wir ließen eine Wechselschaltung
legen, aber dadurch musste die Wohnzimmerwand längs von einem
Lichtschalter zum anderen aufgefräst werden. Das warf uns in
unserem Zeitplan weit zurück, aber immerhin muss man jetzt nicht
mehr zu der Tür zurückkehren, durch die man den Raum betreten
hatte, um das Licht wieder auszuschalten.
Ich habe mir einmal die Mühe gemacht und überschlagen, was
wir an Material so ungefähr in unserem Haus verbaut haben.
Das ergab:
- 80 kg Putz
- 30 kg Gips
- 85 kg Farbe
- 6 Doppelpackungen Tapetenkleister
- 252 Tapetenbahnen (51 Rollen)
- 167 m² Fußbodenbelag
- 5 Liter Teppichfixierung
Jetzt, ein Jahr nach dem Umzug, ist das Haus möbliert und es
erinnert kaum noch etwas an das, wie es früher mal aussah. Die
einzelnen Räumlichkeiten findet Ihr auf der "Hauspage".
Dezember 2008